Für die EINEN ist die SCHUFA eine sinnvolle Organisation, welche Unternehmen hilft, die Zahlungswahrscheinlichkeit künftiger Kunden zu beurteilen. Andere sehen in ihr eine fehleranfällige, riesengroße Datenkrake. Schnell kann es passieren, dass man aufgrund negativer Einträge keine wichtigen Verträge mehr abschließen kann. Seit 2010 gibt es ein einklagbares Recht auf eine kostenfreie Auskunft. Um zu überprüfen, ob eventuell zu Unrecht erhobene Einträge bestehen, zeigen wir hier, wie Du zu Deiner kostenlosen SCHUFA Auskunft gelangst.
Die harten Fakten über die SCHUFA:
Bei der SCHUFA handelt es sich übrigens (im Gegensatz zur landläufigen Irrmeinung) keinesfalls um eine Behörde. Vielmehr ist die SCHUFA eine deutsche Aktiengesellschaft mit Sitz in Wiesbaden. Sie erfüllt also keine hoheitlichen Funktionen oder dergleichen.
Wie aus den oben genannten Zahlen unschwer entnommen werden kann, speichert die größte Wirtschaftsauskunftei Daten über nahezu jeden Bundesbürger. Zumindest legen dies die Zahlen nahe, wenn man mal die Bevölkerungsgruppe bis 14 Jahren herausrechnet.
Welche Folgen haben negative SCHUFA-Einträge?
Negativmerkmale können dazu führen, dass Du schlechtere Konditionen bei Krediten bekommst oder Du kommst erst gar nicht so weit. Dein Kreditantrag wird gleich abgelehnt. Desweiteren liefern die Versandhändler plötzlich nur noch gegen Vorkasse oder per Nachnahme. Handy-, Telefon-, Versicherungs- und sonstige Verträge kannst Du nicht mehr abschließen oder Du musst hohe Kautionszahlungen leisten.
In Karlsruhe muss die klamme Kundschaft auf die vergünstigten Fahrkarten verzichten oder eben ein komplettes Jahr im Voraus entrichten.
Auch auf dem angespannten Immobilienmarkt wird kaum noch eine Wohnung vermietet ohne SCHUFA-Auskunft. Ist diese negativ oder Du weigerst Dich eine vorzulegen kommt der Mietvertrag nicht zustande.
Wir können zur SCHUFA stehen wie wir wollen. Aber sie übt tagtäglich wesentlichen Einfluss auf die Beziehungen von Verbrauchern zu Unternehmen aus. Besonders ärgelich ist das dann, wenn fehlerhafte Einträge zu dieser Stigmatisierung führen. Von daher ist es auch so wichtig, sich regelmäßig eine Datenauskunft geben zu lassen
SCHUFA Slogan: Wir schaffen Vertrauen
Diesen Werbeslogan halte ich jetzt für nicht sehr gelungen. Zu Vertrauen gehört Transparenz und Offenheit. Beides scheint zumindestens einmal fraglich zu sein. Ich denke da nur an das vollkommen intransparente Scoring. Niemand weiß, welche Faktoren da alles hineinspielen und wie dies dann alles berechnet wird. Vertrauen schafft dies auf den ersten Blick einmal nicht.
Positiv finde ich allerdings, dass die SCHUFA sich in ihren Webauftritten der Kritik stellt und ihre eigene Position dazu darlegt. Hierin unterscheidet sie sich von den meisten anderen Wirtschaftsauskunfteien, die wesentlich weniger offen mit Kritik umgehen und quasi im Geheimen agieren.
Das SCHUFA Scoring - 100, 99, 98 ... - und raus bist Du!
Der SCHUFA Score kann einen Wert zwischen 0 und ein 100 belegen. Wobei 0 für absolut kreditunwürdig steht. Die Kreditausfallrisiko würde hier 100% betragen.
Der theoretische Wert 100 bedeutet absolute Kreditwürdigkeit. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% würde dieser Kunde seinen Kredit zurückzahlen. Wer sich in der Nähe dieses 100%-Scores bewegt wird nur leider eher selten einen Kredit benötigen.
Der SCHUFA Score bezeichnet die Wahrscheinlichkeit mit welcher der Verbraucher seinen Zahlungsverpflichtungen in der Zukunft nachkommen wird.
Hierfür werden verschiedene Positiv- und Negativmerkmale einbezogen und mittels einem komplizierten mathematisch-statistischem Algorithmus berechnet. Laut der SCHUFA ist dieses Verfahren von unabhängigen Wissenschaftlern bestätigt und für gut befunden. Dieser Algorithmus ist absolutes Geschäftsgeheimnis und es ranken unzählige Mythen hierüber.
Welche Daten werden gesammelt und welche nicht?
Hier ein kleiner nicht kompletter Überblick
Wird erfasst
Das wird nicht gespeichert
Schlussfolgerung:
So ganz kann man sich nicht sicher sein, was denn nun so alles tatsächlich gespeichert wird oder nicht. Hier wird man den offiziellen SCHUFA-Angaben vertrauen oder es eben lassen müssen. Fakt ist, dass bei allen Touchpoints mit SCHUFA Vertragspartnern damit gerechnet werden muss, dass Daten übertragen werden.
Wie bekomme ich eine kostenlose SCHUFA-Auskunft?
Eine Schufa Auskunft kostenlos zu bekommen ist nicht schwer, wenn man es denn endlich geschafft haben sollte, das PDF-Formular zu finden. Denn die SCHUFA hat sich richtig Mühe gegeben es möglichst unauffällig auf deren Webseite zu platzieren. Dann wird es dort auch noch unscheinbar als "Datenkopie gemäß Artikel 15 DSGVO" bezeichnet. Ob da jeder weiß, was damit gemeint ist? Ich wage es zu bezweifeln.
Deswegen zeige ich Euch hier, wie Ihr in wenigen Schritten zu Eurer kostenfreien SCHUFA kommt:
1. Der direkte Weg: klicke auf folgenden Link, dann landest Du direkt auf der Seite, wo Du diese beantragen kannst: https://www.meineschufa.de/index.php?site=11_3
2. Du kommst dann auf ein Formular, welches Du ausfüllst und die Kopie eines Ausweisdokuments mit hochlädtst. Wenn Du Glück hast, funktioniert das dann auch. Bei meinem Test heute (12.02.2020) funktionierte der Dokumentenupload leider nicht.
3. Der Vollständigkeit wegen hier noch der Weg über die Startseite von https://www.meineschufa.de/index.php. Hier hat man den Link ganz unten im Footer versteckt. Siehe die folgende Grafik.
4. Hier dann einfach klicken, dann gelangst Du zu der obigen Seite, wo Du Deine SCHUFA Auskunft kostenfrei beantragen kannst.
5. Alternativ geht natürlich auch der postalische Weg an: SCHUFA Holding AG, Postfach 10 25 66, 44725 Bochum und dem Vermerk, dass Du eine Datenkopie nach Art 15 DSGVO begehrst. Unterschrift und Ausweiskopie nicht vergessen.