Entgelte bei Kartenzahlungen: Im Zuge der aktuellen Corona (Covid-19) - Pandemie geht der Trend zur bargeldlosen Bezahlung im Supermarkt, an Tankstellen und in den Fachgeschäften. Selbst beim Einkauf des täglichen Bedarfs in Metzgereien und Bäckereien wird zunehmend das kontaktlose Zahlen beliebter.

Was kaum jemand bedenkt: Viele Banken erheben teils kräftige Gebühren pro beleglosem und bargeldlosem Zahlungsvorgang.

Bis zu 70 Cent schlagen hier zu Buche. Insbesondere bei Kontomodellen für die zahlungsschwache Kundschaft, den P-Konten und Basiskonten wird besonders kräftig zugelangt.

Gebühren bei Kartenzahlung - Die Fakten in Kürze:

1.

Die Hälfte aller Kreditinstute erhebt laut dem Portal Biallo Gebühren für die kontakt- und kontaktlose Bezahlung in den Geschäften.

2.

Die Gebühren betragen zwischen 2 Cent und 70 Cent je Bezahlvorgang. 

3.

Bei zwei täglichen Kartenzahlungen können die jährlichen Gebühren über 500 Euro betragen.

4.

Betroffen sind in erster Linie die "gebührenfreien" Konten, sowie Basiskonten und Pfändungsschutzkonten

Der Anteil der beleglosen und bargeldlosen Bezahlungen erfährt ungeahnte Wachstumsraten

“Der bargeldlose Zahlungsverkehr wird in den sich entwickelnden Märkten voraussichtlich am stärksten wachsen. Hier geht die Analyse zwischen 2017 und 2022 von einem durchschnittlich jährlichen Wachstum von 23,5 Prozent aus.”

Quelle: Der-Bank-Blog

Die Corona Krise hat unser Bezahl-Verhalten gewaltig verändert. So war Deutschland bislang immer eine Nation des Bargelds. "Nur Bares ist Wahres" war auch oft an der Supermarktkasse zu hören, wenn bargeldlos bezahlt werden wollte.

Die aktuelle Pandemie hat hier jedoch zu einem rasanten Umdenken geführt. Kontakt zu Mitmenschen sollte nach Möglichkeit vermieden werden. Immerhin sollten dem Virus die Übertragungsmöglichkeiten genommen werden.

Die kontaktlosen Bezahlvorgänge machten im April 2020 bereits einen Anteil von 60% aus. (Quelle: Lahrer Zeitung) So viel wie nie!

Selbst die Kreditinstitute empfehlen ihren Kunden nach Möglichkeit die kontaktlose Bezahlung zu nutzen und die Barzahlung so weit es geht zu vermeiden.

Eine Empfehlung, die wohl nicht ganz uneigennützig erfolgt. Denn nicht wenige Kreditinstitute langen bei der bargeldlosen Zahlung kräftig zu. Und nicht immer wird klar und deutlich auf die entstehenden Kosten hingewiesen.

Entgelte bei Kartenzahlungen: Wer bietet mehr?

Nun es ist kein großes Geheimnis. Banken sind für vieles bekannt. Allerdings eher weniger für ihre soziale Ader. 

So ist nur wenigen Kunden bekannt, dass eine Kartenzahlung im Supermarkt durchaus Gebühren kosten kann.

Während am Geldautomaten die anfallenden Gebühren angegeben und vom Kunden bestätigt werden müssen, sieht dies an der Kasse im Supermarkt anders aus. Nichts und niemand weist hier den Bankkunden auf eventuell anfallende Kosten hin.

Und auch in den Gebührenverzeichnissen der einzelnen Institute muss lange gesucht werden. Transparent ist die Angelegenheit nun eben nicht gerade.

Die Niederrheinische Sparkasse Rhein Lippe verlangt beispielsweise 70 Cent pro bargeldlosem Bezahlvorgang. Damit sicherte sich dieses Kreditinstut die wenig rühmliche Spitzenposition.

 Bei zwei Zahlungen am Tag wäre der Bankkunde hier mit jährlich 511 Euro dabei. Sicherlich eine sehr lukrative Einnahmequelle. Hier empfiehlt man doch gerne das bargeld- und kontaktlose Bezahlen.

Betroffen vor allen die kostenlosen Kontomodelle und die Basiskonten und Pfändungsschutzkonten

Vor allen Dingen bei den kostenlosen und kostengünstigen Konten ist das Thema "Entgelte bei Kartenzahlungen" aktuell. So ganz kostenlos und kostengünstig möchte man die Konten dann doch nicht hergeben.

Deshalb empfiehlt es sich bei der Wahl des geeigneten Girokontos auch auf die versteckten Kosten zu achten. Nicht selten wird ein vermeintlich günstiges Girokonto durch die versteckten Kosten schnell zum teuren Vergnügen.

Auch bei den Basiskonten werden für die Kartenzahlungen an der Ladenkasse häufig saftige Gebühren berechnet.

Bei den Pfändungsschutzkonten sieht das ähnlich aus. Laut Gesetz darf das P-Konto nicht mehr kosten, als ein vergleichbares Girokonto. Doch die Banken umgehen diese Vorschrift gerne, in dem sie ihre P-Konto Kundschaft in ungünstige Kontenmodelle drängen.

Weniger betroffen sind die Premiumkonten ab 10 Euro

Wer sich von vorneweg für ein Premiumkonto entscheidet, bekommt in der Regel ein "All-Inclusive"-Angebot. Die meisten Bankdienstleistungen sind mit der monatlichen Kontoführungsgebühr abgedeckt. So bleiben negative Überraschungen bei Quartalsabrechnung erspart.

Im Hotspot der Coronakrise - Heinsberg - sind die Zahlinstitute besonders kreativ

Das Portal Biallo machte eine interessante Entdeckung in Heinsberg. Bemerkenswerterweise zeigten sich die Kreditinstitute dort am wenigsten solidarisch und verlangten verhältnismäßig saftige Gebühren.

Die dortige Kreissparkasse kassiert pro Kartenzahlung 45 Cent an Gebühren. Allerdings erst ab Beträgen über 10 Euro. So bleibt wenigstens der morgendliche Einkauf beim Bäcker entgeltfrei.

Die Heinsberger Volksbank hingegen will 59 Cent je Bezahlvorgang. Und dies komplett unabhängig vom Betrag. Die 4 Schrippen beim Bäcker für 2 Euro würden dann 2,59 Euro kosten, was einem Aufschlag von fast 28% entspräche.

Meiner Meinung nach hätte zumindest während der Viren-Epidemie auf diese Gebühr aus Kulanzgründen verzichtet werden können

Entgelte bei Kartenzahlungen sind wenig transparent und oft nur unzureichend ausgezeichnet.

"Statt ehrlich und offen die Entgelte für Kartenzahlungen konkret zu nennen, werden diese im Preisverzeichnis regelmäßig unter Buchungsposten versteckt"

Niels Nauhauser, Bankenexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, zitiert auf Biallo

Das kann natürlich nicht zufrieden stellen. So ist durchaus zu wünschen, dass die Gerichte oder aber der Gesetzgeber hier ein Machtwort sprechen.

Selbstverständlich ist es legitim, dass Banken für Dienstleistungen Entgelte erheben. Nur sollte für jeden Kunden klar ersichtlich sein, was ihn wann wie viel kostet.

So kann dann der Kunde selbst entscheiden, ob er nicht doch lieber mit Bargeld bezahlen möchte.

Es bleibt der Beigeschmack, dass so manches Geldhaus auf diese Intransparenz spekuliert und so das nicht immer einträgliche Kontengeschäft einträglicher gestaltet.

Unser Tipp: Informieren Sie sich und entscheiden dann

Sollten Sie häufiger mit Ihrer Karte bezahlen, sollten Sie sich informieren, ob und gegebenenfalls welche Gebühren Ihr Kreditinstitut erhebt.

Und dann entscheiden Sie, ob insbesondere bei Kleinbeträgen, eine Barzahlung nicht sinnvoller sein könnte.

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